Afrika, Etappe 16

Ich befinde mich mitten in Etappe 16. Auf diesen Tag habe ich lange gewartet, (der Tag an dem die Beine fliegen). Und muss kurz warten bis der Sturm vorbei ist.

Heute Morgen wollte ich nicht im B&B frühstücken, die arme Besitzerin hätte wegen mir extra früher kommen müssen und 15km Autofahren.

Ich wollte im Center von Zatron etwas essen.Es nieselte leicht also entschloss ich mich nicht zu stressen. Ich ging in ein kleines Kaffe und fragte ob sie Frühstück machen.Er zeigte auf die Karte und ich verzog das Gesicht, er sagte so was gesundes haben wir nicht. Also bestellte ich eine Art Clubsandwich ala Südafrika und ein Kaffe. Pommes bringe ich heute nicht runter auch wenn schon ca. 10kg bereitstehen und zu allem serviert werden.

Ich nutzte die Zeit mein Tagebuch weiter zu schreiben und ein Paar E-Mails zu beantworten. Muss auch sein, meine Reise ist bald zu Ende und die Arbeit wartet auf mich (freue mich darauf).

Als ich zahlen will sagt mir der Besitzer, dass geht aufs Haus. Ich schaue ihn überrascht an und frage wieso? Er sagt er finde es cool was ich mache eine neueArt sein Land zu entdecken. Ich war baff, nicht wegen der 5.- die ich gespart hab sondern wegen der Geste, nicht weil ich Franco war sondern weil ich ein Radabenteurer bin der versucht das Leben mehr zu schätzen habe ich dass jetzt erlebt. Danke! Mit diesem Gefühl flog ich los, es nieselte immer noch leicht doch meine Beine fühlten sich hammermässig an.

71km in 2h und 6min, ich war selber überrascht.

Ich bin in Aliwal North….und jetzt regnet es richtig. Kurz Zeit für eine Pause und einen Chai Latte, den ersten seid Durban. Er schmeckt unglaublich. Denn ich schätze ihn und nehme ihn nicht als SELBSTVERSTÄNDLICH.

Ps:  Welcher Schnauz würde mir stehen?

Der schönste Ort in einem Dorf ist immer die Bibliothek, der Ort des Wissens. Jeden Tag wenn ich aufstehe ist mir etwas besonders wichtig. Ich habe keine Erwartungen an den Tag, vielleicht sieht es von aussen aus als hätte ich keinen Plan, doch dass ist mein Plan, am Morgen die Route raussuchen (oder am Abend zuvor) und nichts erwarten. So werde ich nie enttäuscht.

Der 2 Teil der Strecke war dann etwas gemütlicher, nach meinem Chai Latte und 30min. warten hielt ich es nicht mehr aus, ist ja nur Regen, (für die die mich kennen hört sich dass jetzt extrem komisch an ) also fuhr ich die nächsten 2 h im strömenden Regen. Es gefiel mir so gut dass ich gerne noch weiter gefahren wär, doch ich hatte noch ein paar Videokonferenzen.

Im B&B angekommen fragte ich die Dame ob sie auch waschen, mal wieder richtig saubere Sachen wäre toll (Handwash ok, aber Sauber ist was anderes.) Sie meinte eigentlich nicht, hatte aber Mitleid mit mir (ich war tropfnass). Als alles fertig war fragte ich sie was es kostet, sie sagte nichts die Maschiene hat die Arbeit gemacht und deine Aktion gefällt mir, Respect. Genau diese Dinge machen jeden Tag speziell, und ich erwarte sie nicht.

Etwas noch, bevor ich dieses Projekt gestartet hab, war ich am Abend oder auch am Morgen müde, egal wie viel ich geschlafen hab, hier explodiere ich vor Energie, am Abend schlafe ich gut und lasse meine Beine ruhen. Wer kennt dieses Gefühl von Müdigkeit, den ganzen Tag?

Freue mich auf Morgen.

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