BEHLRide, Etappe 11

Der patagonische Wind zeigt sich von seiner starken Seite.

Das Kaffe am Rande der Welt!!! Heute war der inspirierenste Tag meiner Reise.

Aber von Anfang an. Vor 3 Monaten schenkte mir meine gute Freundin ein Buch. Beim lesen war ich total gefesselt, das Buch handelt um die Frage „was mach ich hier“

Heute blies der Wind so richtig stark, die Umgebung war so wie ich mir diese Reise vorstellte. Öde, kein Baum, kein Haus und kalter Polarwind von der Antarktis…..genau richtig.

Nach 53km sah ich rechts ein kleines Haus, ein Restaurant? Ja. Ich hielt, an der Türe stand „abierto“ ich klopfte, die Dame sagte es sei geschlossen, ich zeigte auf das Schild. Sie sagte „willst du einen Kaffe“? Ich „ja gerne…“. Eigentlich wollte ich nichts, doch wie im Buch zog mich der Ort magisch an. Ich setzte mich. Die alte Frau brachte Kaffe und ohne zu fragen auch Brot, Butter und dulce de leche. Sie fegte den Boden. Alle 2 min kam sie und fragte mich was. Fährst du nach Ushuaia, bist du auf der Suche nach dir selbst oder du wirst finden was du suchst. Jedes mal war ich baff, ich wusste nicht was antworten und ass weiter.

Die Erinnerung an das Buch kam immer wieder hoch. Ich will nicht über mich reden, also fragte ich sie über ihr Leben. Seid 52 Jahren betreibt sie diese kleine Pension am Rande der Welt.

Sie habe schon Kunden gehabt deren Kinder und Enkel auch hier hielten. Es sei sehr einsam und hart, aber auch schön. Sie strahlte eine Zufriedenheit aus die mich faszinierte. Ich wollte weiter, doch der Ort liess mich nicht los. In dem Moment merkte ich, dass ich nicht auf einer Verarbeitungsreise bin sondern auf einer Reise zu mir selbst. Ich lebe das Buch dass ich gelesen hab. Ich bin im Kaffe am Rande der Welt.

145km ich dachte an nichts anderes wie an die alte Frau.
Zusammengefasst: das Leben ist so lebenswert. Danke alte Frau. Als ich in der Pension ankam, liefen mir vor Freude die Tränen über die Wangen.

Morgen gehts auf Gravel weiter

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