BEHLRide, Etappe 14

Camarones - Comodoro Rivadavia 265km

Königsetappe

Das Beste gegen Frust ist es in auf dem Rad wegzutreten.

Gesagt getan. Es war Ricos letzter Tag in Argentinien und die Option Bus, war nie eine Option. Der Entscheid war einfach, die Etappe zu halbieren oder die 265km durchzufahren.

Um 6.15Uhr vor Sonnenaufgang starteten wir. Meine Aufgabe war wie immer die Gleiche, ich führe und schütze vor dem Wind. Es wird immer härter je südlicher es geht, der Wind war gnadenlos.

Nach ca. 180km knallte mein Hinterrad. Hurra der erste Platten. Es war kein Loch, der Reifen war inkl. Thailand jetzt fast 4000km drauf und ganz einfach  totgefahren. Ganz genau 1 Minute stand ich da und hantierte an meinem Rad rum. Da hält ein Auto mit 2 Velos auf dem Dach. Ob wir Hilfe brauchen? Ich war Nahe dran zu sagen dass ich gerne einsteigen würde. (doch das wäre ein Unterbruch der Strecke und das geht überhaupt nicht, versteht ihr oder?) Es kam raus dass das Pärchen den grössten Radladen der Gegend betreibt. Karma!

Rico braucht eine Schachtel für den Rückflug und ich ein Ladegerät für meine Schaltung (zur Sicherheit). Sie haben beides.

20km später , es ist unsere letzte Pause hält ein Motorradfahrer. Er fragt ob wir was brauchen und gibt uns Wasser. Er sei frisch geschieden und gehe jetzt in den Süden. !Alles! was er besitzt hat er auf seinem Töff.Wow dachte ich mir, das ist nicht viel.

Es sind nicht die Kilometer, es sind die Begegnungen mit den Menschen die diese Reise so speziell machen, wie die 2 Mädchen die die Wäsche waschen oder die Kindergärtnerin die am Kiosk arbeitet weil es zu wenig Kinder hat.

Die Einfahrt nach 265km in Comodoro war wie eine Triumphfahrt. so ein geiles Gefühl, wieder einmal habe ich mich dem Wind gestellt und mit viel Ausdauer und Geduld das Ziel erreicht.

Morgen fahre ich ganz alleine weiter….. mal schauen wie lange.