BEHLRide, Etappe 18
Die Schweizer, die Argentinier und Fridolin der Hund
Bevor es heute auf die lange Etappe geht noch kurz 3 Dinge.
Ich erlebe wie jeder von euch jeden Tag Dinge die passieren.
Hier fallen sie mir einfach extremer auf. Heute habe ich die ersten Schweizer getroffen. Im Restaurant kam ich beim Zahlen mit einer Dame ins Gespräch, sie machten zu 4 Urlaub und sie haben das gleiche Ziel wie ich. Als ich draussen die Anderen 3 ansprach, sagte der Eine zu mir, „ah du bist es, hab es in der Zeitung gelesen dass du durch Argentinien fährst.
Nach dieser netten Unterhaltung suchte ich eine Unterkunft. Auf Booking war die Günstigste 52$. Da es hier sehr touristisch ist habe ich weitergesucht, 5 Minuten später fand ich eine Cabanas (Bungalow). Ich fragte ob sie Platz haben und was es kosten würde. Marcos (der Besitzer) sagte, für 2 Personen 30$ da du aber alleine bist mache ich ausnahmsweise 22$. Hmmm…
Er bestaunte mein Rad und fragte die Fragen aller Fragen. Was machst du? Ich antwortete. „Ich habe mir Zeit für mich und die Natur genommen, ich denke über das Leben nach und fahre durch dein Land.“ Er schaute mich an und sagte: „Ich verrechne dir das Zimmer nicht, du bist mein Gast, deine Geschichte gefällt mir. “ Ich war sprachlos…. er lud mich zu sich ein und wir redeten über unsere Leben. Seine Frau wusch meine Kleider und ich spielte mit seiner Tochter und ihrem „meinem“ neuen Hund.
Die Geschichte klingt vielleich etwas erfunden, aber genau so ist es gewesen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen und liess ihm trotzdem etwas Geld da, zumindest für die Wäsche. Erkentniss: es gibt so viele gute Menschen auf der Welt, man muss nur mit ihnen ins Gespräch kommen. Ich bin extrem dankbar solche einfachen aber auch wertvolle Momente erleben zu dürfen. Sie sind unbezahlbar. Es wurde wieder mal eine etwas längere Etappe.
Nachdem ich Fridolin schweren Herzens zurücklassen musste, fokussierte ich mich auf die Etappe. Die Wahl war nicht schwer, 120 oder 240km.
Bei KM 80 sah ich weit vor mir ein langsam bewegendes Ding mit Fahne. Ja endlich ein Bikepacker. Als ich ihn einholte begrüssten wir uns wie alte Freunde. Er sei aus Argentinien und seid 2 Jahren unterwegs, seine 2 Kumpels seien etwas vor ihm. Auch sie lernte ich kennen. Maxi ebenfalls aus Argentinien und der Dritte im Bunde aus Venezuela. Alle 3 sind über einem Jahr auf Reise. Das lustige, sie fahren immer ein paar Kilometer auseinander, jeder sein Tempo. Auch treffen sie sich spontan wieder, fahren ein paar Tage/Wochen zusammen und gehen dann wieder ihren eigenen Weg. Alles via Social Media. Maxi z.b. ist über Chile nach Argentinien gefahren.
Bei der einzigen Tankstelle in 240km, trafen wir uns nochmals und tranken zusammen eine Cola. Sie bestaunten mein Rad, ich ihre Maschienen. Noch 120km dann habe ich mein Pensum geschafft.
In Las Horquetas angekommen. Das einzige Haus, im Umkreis von 120km, nahm ich mir ein Zimmer ohne Strom (nur 2h am Tag) und genoss mal wieder einen tollen Abend mit den Einheimischen und ein paar Gästen.
Ich sprach Französisch, Deutsch und Englisch dazu noch Spanisch. Es war ein internationaler Abend und ich spielte Übersetzer.
Die Gegend ist mittlerweile sehr abwechslungsreich aber immer noch sehr karg, hier überleben keine Weicheier. Die Schädel stammen wahrscheinlich von Lamas, sie lagen schon so da. War ihnen wohl zu heiss.
Wo würdet ihr jetzt hinfahren?
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