«Jede Geschichte verdient es, richtig erzählt zu werden. Lassen Sie mich Ihre erzählen.»

Geschichten erzeugen Gefühle, lassen Herzen höher schlagen und versetzen Berge. Viel eher als Werbetexte. Das fasziniert mich immer wieder.

Was ich früher nur mündlich erzählt habe, halte ich heute auch schriftlich fest. Grund: In der Flut von Texten gehen Geschichten oft verloren oder werden mit den Jahren vergessen. Doch genau diese Geschichten sind der Anfang unserer Gegenwart. Humor, Ehrlichkeit, Emotionen und Einfachheit können Ereignisse unvergesslich machen – sofern man sich gerne daran erinnert).

Seit einiger Zeit erzähle ich als Storyteller die Geschichten meiner Kunden. Zum Beispiel in ihrem Blog, Newsletter, am Firmenjubiläum, im Jahresrück- oder -ausblick, im Geschäftsbericht, während einer Hochzeit oder einfach als Geschenk oder Dankeschön für Menschen, die Geschichten mögen.

Ich habe einige Beispiele in einem Booklet zusammengefasst. Am Ende jedes Textes erfahren Sie, wer der Auftraggeber war, welchen Zweck wir mit der Geschichte verfolgten und wo die Texte publiziert wurden.

Gerne rücke ich auch Ihr Unternehmen mit spannenden Geschichten in ein neues Licht. Falls Sie Interesse an meinen Booklet haben, dürfen Sie das sehr gerne bei mir bestellen. Schreiben Sie mir!

 

 

Eine Geschichte aus meinem Reisetagebuch: Radreise durch Südafrika

Betteln, Frauen und eine Lektion fürs Leben.

Tag 4: Swaziland ist grün, wie die Schweiz im Frühling. Ich fokussiere mich auf Menschen und Leidenschaft und meide Touristenattraktionen. Fahrradfahren macht hier unglaublich Spass und meine Beine freuen sich über jeden Tritt.

  1. Betteln: An einer Tankstelle, weit weg von der Stadt, kaufe ich zwei Flaschen Wasser um meine Bidons aufzufüllen. Neben mir sitzt eine alte Frau, sie lacht mich an und zeigt auf mein Fahrrad. Als ich die leere PET-Flasche in den Müll werfe, steht sie auf, fischt sie aus dem Eimer, steckt sie in einen grossen Sack (prall gefüllt mit Plastik) und setzt sich wieder hin. Ich frage, wieso sie mich nicht nach der Flasche gefragt habe. Sie sagt:“ich bettle nicht gerne. Wenn du sie wegschmeisst, weiss ich, dass du sie nicht mehr brauchst und ich damit Geld machen kann.“ Ich überlege kurz und schenke ihr meine zweite Flasche Wasser, welche ich als „Reserve“ gekauft habe. Sie freut sich, ob wegen dem Wasser oder dem Plastik weiss ich nicht aber sie recycelt.
  2. Frauen: In Mbabane steuere ich mein Rad Richtung Süden. Auffällig viele Jogger kommen mir entgegen. Sie grüssen und schenken mit ein Lachen. Alles Frauen. Frauen machen hier Sport, Männer hängen rum. Sehe ich hundert Betrunkene, sind neunundneunzig Männer und einer, der nicht weiss, was er sein möchte. Es sind Frauen, die die das Land zusammenhalten und vorwärtsbringen.
  3. Lektion fürs Leben: Ich halte vor einer lokalen Klinik. Davor steht ein Tisch mit Mangos, Brot und Chips. Ich frage das Mädchen, ob das ihr Business sein? „Nein“, sagt sie, (sie ist vierzehn, smart und spricht fliessend Englisch), es gehört meiner Mutter, aber die hütet heute die Kinder, deshalb übernehme ich den Verkauf.“ Ich frage was die Mango kostet. „Fünfzig.“ „Soviel kostet eine Mango ja in Zürich!“, antwortete ich erstaunt. Sie lacht und meint: „Cent, fünfzig Cent (drei Rappen).“ Ich gebe ihr zwei Rand mit dem Hinweis, sie könne den Rest behalten. Sie schaut mich an und sagt, das sei zu viel. Erst jetzt realisiere ich meine Arroganz. „Hätte ich zwei Rand gewollt, hätte ich das gesagt und du hättest sie auch bezahlt. Sie kostet aber fünfzig Cent – und zwar für alle!“

Auftraggeber: Franco Marvulli. Zweck: Tagebuch „Radreise durch Südafrika“. Publikation in Franco Marvulli’s Blog auf Facebook und Instagram.